Mittwoch, 14. November 2012

Schulkram

Um auch mal ein wenig von meiner Arbeit an der Schule zu berichten, verfasse ich nun mal diesen Blogeintrag.
Mein Schulalltag geht um halb 8 oder 8 Uhr los. Je nachdem ob ich in der ersten Stunde schon eine Lesson habe oder nicht. Oft weiss ich gar nicht so genau, was ich in der Schule machen werde, da ich meist nur 1 bis 2 Stunden am Tag unterrichte. Das liegt zum einen daran, dass ich (bisher) nur Englisch unterrichte und lediglich ab und zu Faecher wie Bible Knowledge, Science and Technology oder Expressive Arts. Ich unterrichte also meine Stunde/n und lasse mir danach neue Lessons von den Lehrern geben, die ich dann vorbereite. Der Ablauf ist also immer etwas spontan und ohne feste Regelung. Das hat seine Vor-und Nachteile. Die Pausen und auch manche freie Zeit verbringe ich im Staffroom. Dort sind immer irgendwelche Lehrer anzutreffen und es ergeben sich oft nette Gespraeche. Wenn ich nicht selbst unterrichte, bin ich meist in der 5ten Klasse und helfe dort in allen Moeglichen Faechern mit. Ich schreibe Aufgaben an, korrigiere Aufgaben oder erklaere Dinge wie Schnee. Das ist grade in dieser Klasse immer sehr nett, da die Schueler jung und total hibbelig sind, wenn ich was mit ihnen mache. Leider verstehen sie mich meist ueberhaupt nicht, da das Englisch in der Klassenstufe noch schlechter ist als das der aelteren Schueler oder auch Lehrer.Eine malawische (vielleicht auch afrikanische) Auffaelligkeit ist, dass das „r“ und das „l“ fast gleich ausgesprochen wird und deshalb auch schriftlich immer verwechselt wird..da wird aus „play“ dann schonmal „pray“. Gluecklicherweise gibt es hier extra Lerneinheiten um das zu ueben!
Das Korrigieren von Heften ist ebenfalls oft mit Ueberraschungen versehen.
Schon oft habe ich Saetze gelesen wie „The man is wearing a fish“, „I like to be a shop or a maize mill“ oder „Always avoid sex“. Sowas zu lessen ist aber nicht immer lustig sondern macht mir immer wieder klar, wie schlecht die Schulbildung hier leider ist. Bei den Lehrern ist das leider oft nicht besser und auch die Art wie unterrichtet wird traegt nicht dazu bei, dass man hier viel selbst denken oder hinterfragen muss.
Zwischen 12 und 13 Uhr geh ich dann zum Mittag nach Hause. Die Schule endet auch, zumindest fuer alle ausser die 8te Klasse um diese Zeit.
Nun ist die Frage was macht man mit den Nachmittagen? Bisher habe ich nicht viel gemacht, das ist jedoch nicht besonders erfuellend gewesen und gibt einem zu viel Raum fuer Heimweh und dergleichen. Also habe ich angefangen die kleine Buecherei wieder in Schuss zu bringen. Die ist seit eine ehemalige Freiwillige die betrieben hat leider zur Muellhalde geworden.
Einen Art-Club moechte ich ebenfalls ins Leben rufen. Den Kindern ein wenig die Chance geben sich kuenstlerisch zu betaetigen.
Ausserdem helfe ich Jonas einmal die Woche bei seinen Computerstunden. Die Lehrer der Grundschule versuchen sich hier momentan am Fenster oeffnen und wieder schliessen, linke Maustaste und rechte Maustaste klicken (ja, wo war nochmal rechts und links...)!

Soviel erstmal zu meiner Arbeit an der Schule!
Machts gut!


P.S. Hier sind Links von Liedern die hier grade total hipp sind! Damit ihr ein kleinen Einblick in malawische Musik bekommt:

http://www.youtube.com/watch?v=ZslcTuKYeDk

http://www.youtube.com/watch?v=QijcIH6Yc7Q 

http://www.youtube.com/watch?v=2udJCKv5X5A


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen